Der Themenbereich "Wettbewerbe - Preise - Künstlerförderung" hat im Hause IBACH eine lange Tradition, die zurückgeht bis in das letzte Viertel des 19. Jahrhunderts. Angefangen hat es mit Kunst- und Designwettbewerben. Hintergrund war die Schaffung künstlerisch wertvoller und individueller Klaviergehäuse. Im Frühjahr des Jahres 1883 rief IBACH Architekten und Künstler zu einem Wettbewerb auf, dem weltweit ersten "Designwettbewerb" für Musikinstrumente überhaupt.

Wiederholt wurden solche Instrumenten-Design-Wettbewerbe 1891 und 1899, letzterer gemeinsam mit der renommierten Kunstzeitschrift von Alexander Koch: Deutsche Kunst und Dekoration. Ein Kunstwettbewerb für ein Jubiläumsplakat und für ein Jubiläumssignet fand 1894 statt, ausgeschrieben ebenfalls für Künstler, Designer und Kunststudenten.

DER IBACH WETTBEWERB

Neben der Förderung bereits angesehener Musiker und Komponisten, die schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nachzuweisen ist, finden wir in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch den Versuch, den Musiknachwuchs und Musikbegeisterte zu fördern und anzuregen.

In diesen Zusammenhang gehören die Gründung eines privaten Instrumentenmuseums, die Einrichtung von Musik-Lesezimmern in Barmen und in Köln, quasi Vorläufern der heutigen Musikbibliotheken, und dann die Förderung von Musikhochschulen und einzelnen Nachwuchskünstlern.

Förderung erfuhr das unscheinbare Barmer Konservatorium, dann aber auch das sehr bekannte Kölner Konservatorium, die Institutsgründung von Xaver Scharwenka, das spätere Klindworth-Scharwenka-Konservatorium. Hilfe durch Instrumentenüberlassung gab es für das Sternsche Konservatorium, als Jenny Meyer - bis dahin Sängerin - das renommierte Institut 1888 übernahm.

Beispielsweise kamen in den Genuss einer individuellen Förderung die letztlich unbekannt gebliebene Pianistin Toni Tholfus oder eine Ilse Pagenstecher, der ein Konservatoriumsbesuch bezahlt wurde.

 

DER IBACH PREIS

Im Jahre 1900 kam es dann zum ersten echten Klavierspiel-Wettbewerb für Nachwuchskünstler. IBACH stiftete dem Kölner Konservatorium, zu dem bereits jahrzehntelanger guter Kontakt bestand, einen "IBACH-Preis", der im Rahmen eines Wettbewerbs vergeben werden sollte. Alle zwei Jahre sollte sich in Köln der Pianisten-Nachwuchs messen:
der oder die Beste erhielt dann von IBACH einen Flügel.

Die Kölner Preisträger sind - bis auf den des Jahres 1910 - bekannt:

1900
Ludwig Wassenhaven

1902
Elly Ney

1904
Albert Menn

1906
Otto Rebbert

1908
Paul Möckel

1912
Arthur Laugs

1914
Fritz Malata

1916
Hans Haass

In Berlin installierte IBACH 1907 einen entsprechenden Wettbewerb für Nachwuchskünstler am Sternschen Konservatorium. Den ersten Preis 1907 gewann Elisabeth Bockemeyer.

Die Preisrichterkollegien waren in der Regel hochkarätig besetzt:
in Berlin zählten dazu so namhafte Pianisten wie Georg Schumann, Xaver Scharwenka, Moritz Mayer-Mahr, Ernst v. Dohnanyi, Joseph Pembaur, Arthur Schnabel, Elly Ney und Rudolf Ganz.

Den letzten Berliner IBACH-Preis, der im Jahre 1916 verliehen wurde, errang der damals erst zwölfjährige chilenische Pianist Claudio Arrau aus der Klasse des Dozenten Martin Krause. Die sich anschließende Siegesfeier hatte allerdings einen Schönheitsfehler: der Künstler musste wegen seines "zarten Alters" zu Bett.

Einen dritten und letzten Wettbewerb installierten die Barmer Klavierhersteller 1912 am Konservatorium in Danzig. Dieser Preis sollte in dreijährigem Abstand vergeben werden und wurde erstmals 1913 ausgelobt. Hier sind die Preisträger allerdings unbekannt.

DER IBACH PREIS bei "Jugend Musiziert"

In dieser Tradition, nämlich einer grundsätzlichen Förderung junger Künstler, steht der "IBACH-Preis", der zwischen 1991 und 2005 im Rahmen des Landeswettbewerbs "Jugend Musiziert" vergeben wurde. Dieser Preis stand  allen Instrumenten offen und legte keinen Schwerpunkt auf Tasteninstrumente.

 

Preisträger waren:

1991
Kiyondo Ishizaka, Danjulo Ishizaka, Kimiko Ishizaka / Trio
Cornelia Gartemann, Julia Gartemann, Annika Hörster / Trio

1992
Severin von Eckardstein / Klavier
Paul Cibis / Klavier

1993
Freya Gladbach, Julia Döhler, Ulrike Diening / Trio
Kiyondo Ishizaka, Danjulo Ishizaka, Kimiko Ishizaka / Trio

1994
Klaus Neuhaus / Klavier
Hisako Kawamura / Klavier

1995 - Preis wurde nicht vergeben

1996
Gerhard Vielhaber / Klavier
Sandra Marttunen / Violine

1997
Carolina Kurkowski Perez, Elina Palitskaja, Anna Koublanova / Trio

1998
Yasmin Heider, Annette Rettich, Carolin Hlusiak / Trio

1999
Johann Levin Wiesenthal / Klavier
Iris Richter / Klavier

2000
Sebastian Zimmer, Christian Zimmer / Klavierduo

2001
Barbara Buntrock, Hwa-Won Pyoun, Annkathrin Höhn, Annette Rettich, Gerhard Vielhaber / Klavierquintett

2002
Robert Below / Klavier
Sandra Urba / Klavier

2003
Lisa Schulz, Manuel Seng / Klavierduo

2004
Lucas Brunnert, Katharin Fischer, Toni Ming Geiger / Trio
Myung-Eun Lee, Verena Hirzel, Hannah Fürniss / Trio

2005
Fabian Müller / Klavier